Unser Wasserprojekt

Wie können wir Wasser verwenden um Vegetation und Grundwasser zu schonen?

Wasser - unsere Lebensquelle

"Wasser ist die treibende Kraft der gesamten Natur" und somit die Grundlage allen Lebens. Überall dort, wo es Wasser gibt, ist auch das Tier- und Pflanzenreich vertreten. Das Grundwasser dient uns als Trinkwasser, als wichtiger Bestandteil unserer Nahrung, zur täglichen Hygiene, als Energiequelle und Rohstoff. Die nachhaltige Nutzung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

 

Wasser als das Lebenselixier zu bezeichnen ist also keineswegs übertrieben. Um unser wertvolles Wasser weiterhin nutzen zu können, benötigt es ein effektives Wassermanagement. Dabei kann und sollte jeder in seinem Umfeld Verantwortung übernehmen. Im nachfolgenden Video möchten wir auf den Wasserkreislauf und dessen Einflussfaktoren aufmerksam machen. Zusammen mit der Hochschule Ansbach und dem BBV-Roth haben wir uns Gedanken gemacht.

 

 

1. Schritt: Die Idee

Wassermanagement ist die Aufgabe von uns allen. Als Landwirte, die so eng mit der Natur arbeiten, stehen wir natürlich in besonderer Verantwortung uns um unser Wasser zu kümmern. Die Aufgabe von uns Gärtnern ist es, die Region mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. In Folge des Klimawandels ist der nachhaltige Umgang mit der Ressource "Wasser" auch in unserem Bereich elementar wichtig. Wir Landwirte können dabei einen wichtigen Beitrag übernehmen, in dem wir sowohl den regionalen Obst- und Gemüseanbau sichern, als auch das Grundwasser schonen.

 

Das Thema Grundwasserentnahme in heißen Sommermonaten für die Sicherung der Ernte wird inzwischen heftig diskutiert. Dabei stehen die Schutzgüter Grundwasser und Lebensmittelproduktion in wissenschaftlichen Diskussionsrunden konträr gegenüber.  Beides ist existentiell wichtig für alle Bewohner unseres Planeten. Dafür muss es eine andere Lösung geben, dachten wir uns.

 

Aus vielen Fachgesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt, dem GeoTeam von "bodenständig" und vielen Kollegen entwickelten wir unsere "Wasserbeckenidee". Ganz vereinfacht dargestellt funktioniert unser Wasserbecken wie eine riesige Regentonne, nur mit mehr Technik und einer intelligenten digitalen Nutzung.

 

Klimawandel bedeutet nicht nur, dass generell alles sehr viel trockener wird. Viel mehr beschreibt es das Phänomen der Extremwetterereignisse. Das bedeutet, lange Dürreperioden sind gefolgt von extremen Niederschlägen.  Wem der sogenannte "Wasserkreislauf" etwas sagt, weiß, dass Wasser nicht verschwindet. Das Wasser, das sie heute früh getrunken haben, hat ziemlich sicher auch ein Dinosaurier vor Millionen von Jahren aus einem Fluss geschlürft. Was wir damit sagen wollen ist Folgendes: Wasser verschwindet nicht, es kommt aber auch kein Neues hinzu. Aber wir werden damit leben müssen, dass wir nicht immer gleichmäßig viel Wasser durch regelmäßige Niederschläge zur Verfügung haben.  Es geht also um ein nachhaltiges Wassermanagement. Genau diesen Aspekt der intelligenten Wassernutzung sehen wir in unserem Wasserbeckenprojekt gewährleistet.

 

Wir nehmen uns das Wasser in Regenzeiten und geben es der Natur wieder zurück, wenn es zu trocken ist. Somit können wir unsere Lebensmittelproduktion und einen Teil der Nahrungssicherheit im Schwabachtal gewährleisten. 

2. Schritt: Die Ausarbeitung

Nachdem wir die Idee also im Kopf hatten ging es an die Ausarbeitung. Die Problematik des Wasserverbrauchs wird überall diskutiert, so auch im Ad-hoc Workshop zum Thema "Bewässerung in ländlichen und urbanen Räumen" 2019, organisiert vom Expertennetzwerk Institute for Earth System Preservation (IESP e.V.).

 

Als Vertreter für die bayerischen Obstbauern konnten wir uns bereits frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen und hatten die Möglichkeit, bei dem Workshop an der Universität in München (TUM) dem Expertengremium aus Verbandsvertretung, Umweltministerium und Landwirtschaftsministerium unsere Idee zu präsentieren. Hierzu haben wir diesen Film vorbereitet. Seither sind wir für uns und den bayerischen Obstbau regelmäßig an Fachveranstaltungen anwesend.

 

3. Schritt: Umsetzung

Wir bekamen tatkräftige Unterstützung, um die Folie für das Wasserbecken zu spannen. Geplant wurde das Becken zusammen mit unserem Architekt Stefan Pohl. Gemeinsam mit der Firma Kübler, Schillinger und Alligators hatten wir leistungsstarke Partner, die im Dürrejahr 2022 die Baumaßnahme zügig umsetzten.

 

Zum Abschluss sollte das Becken noch mit einer Folie ausgekleidet werden. Dazu brauchten wir sehr viele Helfer, da diese in einem Stück verlegt werden musste, um die Wasserundurchlässigkeit der Folie zu gewährleisten. Also machten wir eine riesige WhatsApp-Gruppe mit allen Verwandten, Bekannten, Mitarbeitern, Nachbarn und der Dorfgemeinschaft. Wir waren begeistert über die vielen positiven Rückmeldungen und die Hilfsbereitschaft aller. Wer sich für den Bau des Wasserbeckens und die gemeinschaftliche Großaktion interessiert, ist herzlich eingeladen, unseren Helferfilm anzusehen.

 

4. Schritt: Nutzung

Mitten im Dürresommer 2022 konnten wir unseren Wasserspeicher fertigstellen. Mit dem Befüllen des Speichers wurde aber erst im Winter begonnen. Ab November haben wir angefangen unser Becken sukzessive zu füllen.

 

Wie wird das Wasser aus dem Wasserbecken nun verwendet?

1. Bewässerung:

Unsere Obstkulturen müssen bei Trockenheit bewässert werden. Durch die Beregnung stellen wir unsere Ernte sicher. 

 

2. Frostschutz:

Der Klimawandel bringt einen früheren Vegetationsbeginn mit sich. Deshalb ist die Obstblüte öfters von Nachtfrost bedroht. Sobald die Temperaturen unter null Grad sinken, können wir durch unsere Frostbewässerung die Blüten schützen und einen Gesamtausfall der Ernte verhindern.

 

3. Förderung der Biodiversität:

Durch das Wasserbecken haben wir einen zusätzlichen Lebensraum geschaffen, um unsere heimische Artenvielfalt zu erhalten. Tröpfchenweise versorgt unsere Bewässerung unsere Obstkulturen. An den Tropfstellen bedienen sich zahlreiche Vögel und Insekten, welches wir besonders an extrem heißen Tagen beobachten können.

 

Interessiert euch mehr zum Thema Wasser?

Über die Links erfahrt Ihr mehr

Bei Fragen und Anregungen rund um den Klimawandel, Wasser und anderen nachhaltigen Themen wendet Euch gerne an mich:

Manfred Winkler

Obstbaumeister
Tel. 0171 4173833
E-Mail: hofladen@obstbau-winkler.de